Back to live (life)
Fliegende Funken Festival 2023

«Live» bedeutet wörtlich «lebendig» und wir alle ken­nen dieses Bedürf­nis, «live» bei etwas dabei zu sein: direkt, unmit­tel­bar, gemein­schaftlich, ohne kul­turelle Kon­ser­ven wie Videos, Audios, Büch­er. Das Impro­vi­sa­tion­sthe­ater feiert die «Live­ness» eigentlich schon immer, aber heute erscheint sie wichtiger als je zuvor. Runter vom Sofa, weg von Net­flix, rein in die Kun­st der Ver­samm­lung mit echt­en, lebendi­gen Men­schen! Das Fliegende Funken Fes­ti­val ver­fol­gt im Jahr 2023 das Ziel, «Live­ness» neu mit Leben zu füllen, indem es Künstler:innen und The­ater­grup­pen ein­lädt, die beson­ders inter­es­sante For­men der Impro­vi­sa­tion­skun­st vor und mit dem Pub­likum entwick­elt haben, For­men, bei denen während der Auf­führung ein wech­sel­seit­iges Ver­trauen zwis­chen Zuschauen­den und Performer:innen entste­ht, ein ein­ma­liger Aus­tausch, eine echte Begeg­nung. Eine hohe Inter­ak­tion führt zu einem Erleb­nis gesteigert­er Lebendigkeit, so die Behaup­tung, und die Zuschauen­den wer­den die Shows ver­lassen mit einem besseren Gefühl dafür, was es heißt, am Leben zu sein.

Grußwort des Bürgermeisters
Fliegende Funken Festival 2023

Liebe Leserin­nen, liebe Leser!

Im März ist der Dra­maturg und Regis­seur Kei­th John­stone im Alter von 90 Jahren ver­stor­ben. Dass der nach Kana­da aus­ge­wan­derte Brite als Mit­be­grün­der des zeit­genös­sis­chen Impro­vi­sa­tion­sthe­aters gilt, liegt auch an seinen unüblichen Meth­o­d­en als Schaus­piellehrer. Bezeugt ist unter anderem, dass der gewitzte Mr. John­stone seine Schutzbe­fohle­nen zu mehr Spon­tan­ität anhielt, indem er ihnen uner­wartet mit Zwis­chen­rufen zuset­zte, sie ad hoc Gri­massen schnei­den ließ und ihre Affek­te auch ander­weit­ig zum Aus­bruch ani­mierte.

Insofern erin­nert die Nachricht von John­stones Tod an das zeit­los vitale Prinzip sein­er The­at­er­ar­beit: das spielerische Aus­reizen ein­er leben­sna­hen Kun­st des Plöt­zlichen und Unmit­tel­baren. Denn die von John­stone und anderen Ste­greif-The­ateriko­nen geförderte und geforderte Ästhetik feiert – all’improviso! – die Unwäg­barkeit des Lebens, seine jähen Wen­dun­gen und Win­dun­gen.

Es war die Lek­türe eines John­stone-Buch­es, die den jun­gen Gunter Lösel vor einem Viertel­jahrhun­dert so sehr inspiri­ert hat, dass er sein Leben for­t­an dem wid­mete, was er in ein­er sein­er Pub­lika­tio­nen „The­ater ohne Absicht“ nen­nt. Insofern ist das von Gunter Lösel begrün­dete Fliegende Funken Fes­ti­val, dieses Hochamt der Fan­tasie, John­stone in beson­der­er Weise ver­bun­den.

Seit 2010 bere­ichert das Fes­ti­val das Kul­turleben in Bre­men. Die Neuau­flage vom 21. bis 24. Sep­tem­ber ste­ht unter dem leben­sphilosophisch belast­baren Leit­wort „Back to live (life)“. Bei dieser Aus­gabe geht es auf der Bühne, in Work­shops und Diskus­sio­nen um Inter­ak­tion, Inter­ven­tion und die Inten­sität analoger Begeg­nun­gen. Um deren Nach­hallen und um deren Nach­haltigkeit.

Für sein Engage­ment beim Auf­spüren und Vor­führen sozialer und ästhetis­ch­er Schnittstellen danke ich dem Organ­i­sa­tion­steam eben­so her­zlich wie für seine über­bor­dende Ideen­fülle. Ihm und dem Pub­likum wün­sche ich inspiri­erende Ver­anstal­tun­gen und gute Gespräche. Naturgemäß in lebendi­ger Atmo­sphäre.

Bürg­er­meis­ter Dr. Andreas Boven­schulte,
Präsi­dent des Sen­ats und Sen­a­tor für Kul­tur

Das Fliegende Funken Festivalteam 2023

Jedes Jahr find­et sich bei uns im Vere­in ein Fes­ti­val­team, das sich der Umset­zung des näch­sten Fes­ti­vals annimmt. In diesem Jahr beste­ht unser Team aus:

Kün­st­lerische Leitung

Nicole Erich­sen

Konzep­tion

Gunter Lösel

Stage­m­an­age­ment

Andrew Wal­lace

Mar­ket­ing & Gestal­tung

Ubeyde Cimen

Social Media

Veroni­ka Olah