Grußwort vom Bürgermeister
Liebe Leserinnen, liebe Leser!
Die Funken fliegen wieder: Vom 18. bis 22. September 2024 beherbergt die Schaulust eine neue Ausgabe des Festivals für Theater im Zeichen der Improvisation. Mit etlichen Workshops, opulentem Bühnenprogramm und spartenübergreifenden Kooperationen feiern Spielerinnen und Spieler die ebenso lebensnahe wie hohe Kunst des Plötzlichen und Unmittelbaren.
Eine Besonderheit der Neuauflage ist ein Projekt, das selbst Stegreif-Routiniers verwegen vorkommen muss: Filmschaffende drehen an vier Festivaltagen Szenen, für die ihnen das Publikum am Vorabend Vorgaben souffliert hat. Leitwort dieses ästhetischen Grenzhandels zwischen Theater und Kino ist nicht von ungefähr jener „Showdown“, dem auf der Leinwand wie auch auf der Bühne eine besondere dramaturgische Bedeutung und entsprechende Beachtung zukommt.
„Moment der letzten Spannung“, nennt Gustav Freytag in „Technik des Dramas“ (1863) den faszinierenden Punkt eines Handlungs- oder Haltungsumschlags, der gleichsam im Nu das Finale einleitet. Genau besehen geht es dabei auch um den Kern improvisierter Formen der Darstellung: spielerisch die Unwägbarkeit des Lebens zu untersuchen und vorzuführen, dessen jähe Wendungen und Windungen.
„Theater ohne Absicht“ nennt Gunter Lösel, der das Festival im Jahr 2010 begründet hat, dieses findige Fest der Spontaneität und der Fantasie. Für seinen unterhaltsamen Einsatz beim Aufspüren, Verkörpern und Markieren sozialer und ästhetischer Schnittstellen danke ich dem Organisationsteam ebenso herzlich wie für seine Ideenfülle, die das Bremer Kulturleben zuverlässig bereichert. Dem geneigten Publikum wünsche ich inspirierende Veranstaltungen!
Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte, Präsident des Senats und Senator für Kultur